Rückgang der Immobilien-Darlehen
Über einen Mangel an Themen braucht man sich in München derzeit nicht zu beklagen. Die Immobilienbranche in der bayerischen Landeshauptstadt und drumherum hatte im Rahmen der Recherchetour einiges an interessanten bis kontroversen Gesprächsinhalten zu bieten.
Bestes Beispiel ist die Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie, kurz WIKR genannt. Gehört haben nur die wenigsten Immobilienkäufer von dieser neuen, seit Ende März 2016 geltenden EU-Richtlinie. Aber zu spüren bekommen haben sie diese im Rahmen einer Finanzierung ganz bestimmt. Besagte Richtlinie verpflichtet Banken und Sparkassen zu einer deutlich restriktiveren Vergabe von Darlehen. Im Falle von Immobilienfinanzierungen spielen nun plötzlich Häuser oder Grundstücke, die bislang immer als Sicherheit akzeptiert wurden, keine Rolle mehr. Es geht einzig und allein darum, ob der Kredit in einer bestimmten Zeit realistisch zurückgezahlt werden kann. Das betrifft jedoch nicht nur Kauffälle, sondern auch Um- oder Anbauten. Nun ist die WIKR kein explizites München-Problem, doch die Experten vor Ort sehen bereits jetzt, nur wenige Monate nach Inkrafttreten, große Auswirkungen auf die Stadt, gerade wegen der hohen Preise an der Isar. Die Banken seien derzeit definitiv eine Bremse, heißt es.
In Zahlen ausgedrückt: Im relevanten zweiten Quartal liegt der Rückgang der Immobilien-Darlehen allein in Bayern bei rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, Tendenz steigend. Kurze Anmerkung: Nach Angaben der Aktion Impulse für den Wohnungsbau lag der Rückgang in Baden-Württemberg, dem Land der Häuslebauer, sogar bei 20 Prozent. Interessant, dass die EU „ungestraft“ auf einen Motor unserer Wirtschaft einschlagen darf. Ein Beispiel dafür, wie sinnvoll die Einmischung der Politik in das Tagesgeschäft ist.
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